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1791: Friedensschluss zwischen dem Russischen und Osmanischen Reich
Kupferstich und Radierung von Johannes Martin Will, 1791/92
Während des Russisch - osmanischen Krieges besiegte Fürst Nikolai Wassiljewitsch Repnin (1734 - 1801), zaristischer Generalfeldmarschall und Diplomat, den Großwesir der Osmanen, Jussuf, in der Schlacht von Macin. Nach der Niederlage unterzeichneten die Osmanen der Waffenstillstand von Galatz am 31. Juli/11. August 1792. Der definitive Friedensvertrag zwischen Russland und dem Osmanischen Reich folge erst am 29. Dezember 1791 bzw. am 9. Januar 1792 in Jassy. Auf die von Repin in Galatz unterzeichneten Präliminarien zu diesem Frieden nimmt das Augsburger Spottblatt Bezug. Im Bildzentrum sitzt der Großwesir. Als "kranker Mann am Bosporus" repräsentiert er das geschwächte Osmanische Reich. Dass es erhalten werden kann, verspricht der vor seinen Füßen ausgebreitete Artikel 4 der Präliminarien. Russland gibt der Hohen Pforte: Bessarabien mit den Städten Bender, Akkerman, Kilia, Ismail und die Moldavien zurück. Beischrift und Versöhnunggestus verweisen auf den nur unter schmerzhaften Sanktionen errungenen Frieden: "Nun wird das Friedenswerk mit größerem Ernst betrieben. Ein jeder der Punkte gibt dem Herzen einen Stich. Sie werden jedoch gehorsamst unterschrieben; und dann umarmen sie einander brüderlich." Quelle: Kaulbach, Hans-Martin (Hrsg.): Friedensbilder in Europa 1450-1815. München 2013, S.20.
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