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1697: Frieden zu Rijswijk
Der im Schloß zu Rijswijk geschlossene europäische Frieden vom 20. September 1697. Radierung eines unbekannten Künstlers aus dem Jahre 1696.
Quelle: von Plessen, Marie-Louise (Hrsg.): Idee Europa. Entwürfe zum "Ewigen Frieden". Berlin: Henschel Verlag 2003. S. 141. / Preußen 1701. Eine europäische Geschichte. Berlin: Henschel 2001. S. 86.
Almanache waren als Einblattdrucke mit Jahreskalendern im 17./18. Jahrhundert vor allem in Frankreich ein beliebtes Medium für die Verbreitung politischer Botschaften und Nachrichten. Dieser Bogen ist dem Frieden von Rijswijk als wichtigstem europäischen Ereignis des Jahres 1697 gewidmet. Der im oben erkennbaren Schloß Rijswijk bei Den Haag geschlossene Vertrag beendete während der 1688-1713 gegen Frankreich geführten Koalitionskriege den Pfälzischen Erbfolgekrieg und stellte praktisch die territoriale Ausgangssituation von 1688 wieder her. Einzig Frankreich erzielte mit Straßburg und den elsässischen Reunionen Gebietsgewinne. Ludwig XIV. erscheint als Friedensstifter, auf dessen Initiative der Olivenbaum des Friedens gepflanzt wird, an dem bereits die Wappenschilder Frankreichs, Spaniens, Savoyens, Englands und der niederländischen Republik hängen, jener Staaten, die die Verträge am 20. September 1697 ratifizierten. Das kaiserliche Wappen wird dagegen noch in den Baum gehievt, da das Reich erst am 30. Oktober unterzeichnete. Männer in Hofuniformen unterschiedlicher Länder repräsentieren rund um den Baum die Verhandlungspartner und bekunden in Aufschriften ihre jeweilige Rolle im Friedensprozess. Über dem Kalender reichen sich zur symbolischen Festigung des Friedens Concordia (Eintracht) und Fidelitas (Treue) die Hand zum Bunde.
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