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Die Weltmission der Jesuiten


Christus eine Erdkugel haltend: Der Glaube umfasst auch das neuste Wissen jener Zeit. Gemälde von Oronce Finé. Frankreich 1530.

Robert Bartlett (Hrsg.), Die Welten des Mittelalters. Stuttgart 2001. S. 268.

Die an Leonardos berühmten "Salvator mundi" angelehnte Christusfigur zeigt als Weltkugel einen Globus von Caspar Vopell. Dem Betrachter zugewandt ist sowohl die "Alte Welt" mit Europa, Kleinasien und Afrika als auch die eroberte "Neue Welt" , die Europa bedeutende Reichtümer brachte. Daß der atlantische Ozean im Zentrum des Weltausschnitts liegt, deutet wohl auf die besonderen Erfolge der christlichen Seefahrt hin, die mit Hilfe genauen Kartenmaterials ihre Entdeckungsfahrten erfolgreich ausführen konnten.
Es ist anzunehmen, daß die Darstellung um die Mitte des 16. Jahrhunderts angefertigt wurde, da die Inschrift auf dem Globus erklärt, daß er nach den neuesten Erkenntnissen der Kartographie geschaffen wurde. Vopells Globen waren durch die exakteren Modelle Behaims jedoch bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts überholt, er selbst geriet in Vergessenheit. Der Hinweis im Gemälde aufdie wissenschaftliche Genauigkeit des Instruments und die Angabe des Herstellers samt Bezugsadresse lassen vermuten, daß das Bild eine Auftragsarbeit des Herstellers gewesen ist, die für den Verkauf seiner Produkte werben sollte. Dabei war die Verbindung von Christentum und Naturwissenschaften bestens geeignet, um einen möglichst großen Kundenkreis anzusprechen. Zugleich verdeutlicht den Autoritätsverlust der christlichen Lehre gegenüber den alle Lebensbereiche durchdringenden Naturwissenschaften.


Quelle: Wilfried Seipel (Hrsg.): Kaiser Karl V. (1500-1558). Macht und Ohnmacht Europas. Wien 2000. S. 280.


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