Wittfogel, Karl A.

 

Karl August Wittfogel
Pseudonyme „W“, „wf“, „KAW“, „Dr. K“, “Jonathan”, „Dr. Jonathan“, “Nathanael”, „Hans Petersen“, ”Klaus Hinrichs“, "Julius Haidvogel"

*6.9.1896 in Woltersdorf (Landkreis Lüchow-Danneberg)
+25.5.1988 in New York City

 

 

 

 

 

 

 

Deutsch-amerikanischer Totalitarismustheoretiker, Komparatist, Wirtschaftswissenschaftler, Soziologe, Historiker, Sinologe, Theoretiker der Asiatischen Produktionsweise und der Orientalischen Despotie, Experte für China, Rußland und präkolumbianisches Amerika, Mitglied des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt und New York,  Schriftsteller, Literaturtheoretiker, Emigrant, Kommunist und später Antikommunist, Freund von Karl Korsch
Kontroversen mit Georg Lukács, Bert Brecht, Owen Lattimore, Arnold Toynbee, Joseph Needham, Herbert Marcuse, John King Fairbank, Benjamin Schwartz, Lehrer von Lawrence Krader, Bruch mit den Mitgliedern des Instituts für Sozialforschung aus politischen Gründen, Renaissance in den 1970er Jahren bei der deutschen Studentenbewegung durch zahlreiche Raubdrucke der Frühschriften.


Wittfogel interpretierte nach seiner Wende zum Antikommunisten in den 1950er/1960er Jahren die Russische und die Chinesische Revolution nicht mehr emanzipatorisch sondern als „asiatische Restauration“ und stellte damit Stalinismus und Maoismus unter Berufung auf Marx` Theorie der Asiatischen Produktionsweise in die Tradition despotischer Gesellschaften, die keine Entwicklung zur bürgerlichen Moderne erlauben. Damit erzielte er im Zeichen des Ost-West-Konflikts große akademische und politische Aufmerksamkeit, aber auch viel Widerspruch. Von der moskau- bzw. pekingtreuen Linken wurde er als „Renegat“ verunglimpft. Die Wende des Jahres 1989 in der Sowjetunion und Osteuropa bzw. die gewaltsame Niederschlagung des Pekinger Frühlings verschaffte Wittfogel posthum neue Aktualität, da er eine Erklärung für den Zusammenbruch des Sozialismus in Osteuropa wie die Behauptung der Kommunistischen Partei in China lieferte.

 


Werdegang


1896 in Woltersdorf, Landkreis Lüchow-Danneberg geboren als Sohn des Lehrers Johann Wittfogel und dessen Frau Johanna, geb. Schulze, zwei Brüder, eine Schwester
1904 Umzug nach Lüneburg
1912 Mitglied der Jugendorganisation „Wandervogel“
1914 Abitur am Johanneum, Lüneburg
1914ff Studium der Philosophie, Geschichte, Soziologie, Geographie und Sinologie an den Universitäten Leipzig (1914), München (1915), Berlin (1916), Rostock (1916), Berlin (1919)
1917 Militärdienst in einer Fernmeldeeinheit
1918 Mitglied der Deutschen Sozialistischen Studentenbewegung und ab November der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD)
1920 Dozent an der Volkshochschule Schloss Tinz, Kontakt zu Karl Korsch
1920 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)
1921-1930  verheiratet mit Rose Schlesinger, Bildhauerin und Bibliothekarin am Institut für Sozialforschung
1921-1925 Autor von Theaterstücken u.a. literarischen Texten
1922 Rückkehr nach Lüneburg, Mitorganisator der „Ersten Marxistischen Arbeitswoche“ in Ilmenau
1925 Kulturredakteur der Roten Fahne, Übersiedlung nach Frankfurt, Wiederaufnahme des Studiums
1925-1933 Wiss. Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung (ISF), Frankfurt
ab 1925 mit Karl Korsch und Georg Lukács in Opposition zu Stalin
1928 Promotion mit der Dissertation „Die ökonomische Bedeutung der agrikolen und industriellen Produktivkräfte Chinas“ an der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt a.M. bei Wilhelm Gerloff, Richard Wilhelm und Franz Oppenheimer, Reise in die Sowjetunion
1929 Redakteur der Linkskurve, Dozent für die Marxistische Arbeiterschulung
1931 Teilnahme an der Leningrader Orientalistenkonferenz zur „Asiatischen Produktionsweise“, dort in der Minderheit, erste China-Reise, Veröffentlichung des ersten Hauptwerks „Wirtschaft und Gesellschaft Chinas“
1933-1939 verheiratet mit Olga Joffe, Journalistin und Korrespondentin der sowjetischen Gewerkschaftszeitung Trud,
1933 Verhaftung nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten bei einem Fluchtversuch in die Schweiz, neunmonatige Inhaftierung in drei Konzentrationslagern
1934 Emigration nach England und von dort in die USA
1934-1939 erneut Wiss. Mitarbeiter des International Institute for Social Research (IISR vormals ISF) New York, assoziiert mit der Columbia University   
1935-1937 Forschungsaufenthalt in China, Peking und Yenching Universität, im Auftrag des Instituts und assoziiert mit dem Institute of Pacific Relations, New York
1938  nach Ausbruch des Chinesisch-Japanischen Kriegs Rückkehr in die USA
1939 Bruch mit dem Kommunismus und Austritt aus der KPD nach dem Hitler-Stalin-Pakt
1939-1968 Gründer und Direktor des Chinese History Project, Columbia University New York, mitfinanziert durch die Rockefeller-Stiftung, das Institute of Pacific Relations, das International Institute for Social Research und ab 1947 durch die University of Washington und Columbia University
1940 Heirat mit Esther Schiff Goldfrank, Anthropologin
1941 Amerikanischer Staatsbürger
1943-1944 Lecturer für Chinesisch an der Columbia University, New York
1944-1946 Associate Professor in International Studies, Columbia University, New York
1947-1949 Acting Professor für Chinesische Geschichte, University of Washington, Seattle
1949 mit Brief vom 24. April Aufkündigung der Assoziierung mit dem IISR mit politischer Begründung
1949 Mitglied des American Committee for Cultural Freedom
1949-1966 Professor für Chinesische Geschichte, University of Washington, Seattle
1950, 1951 Aussagen vor den Ausschüssen des Repräsentantenhauses zur Untersuchung unamerikanischer Aktivitäten und des Senats über die Aktivitäten des Institute of Pacific Relations diskreditieren Wittfogel bei der europäischen und amerikanischen Linken
1953, 1955, 1959 Feldforschung in Mexiko, Peru und Bolivien zu hydraulischen Gesellschaften
1957 Veröffentlichung des zweiten Hauptwerks „Oriental Despotism: A Comparative Study of Total Power“
1962 Teilnahme an der “großen Debatte” über die Theorie der Asiatischen Produktionsweise
1966-1988 Distinguished Professor Emeritus, University of Washington, Seattle, lebt als Privatgelehrter in New York
1970er Renaissance des frühen Wittfogel in Deutschland im Zuge der Studentenbewegung, viele Frühschriften werden als Raubdruck wieder aufgelegt
1979 Vortragsreise durch Deutschland, Düsseldorf und Lüneburg,  erzeugt großes Presseecho
1988 gestorben in New York, hinterläßt seine Frau Esther S. Goldfrank
1992 Neuausgabe einer Auswahl der späten Aufsätze durch Ulrich Menzel scheitert an der Weigerung des Nachlaßverwalters Gary L. Ulmen, die Abdruckrechte zu erteilen


Mitgliedschaften

1918-1920 USPD
1920-1939 KPD
1939ff Union for Democratic Action, Americans for Democratic Action, Committee for Cultural Freedom
1925-1933 und 1934-1939 Wiss. Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung, Frankfurt bzw. des International Institute of Social Research, New York
Union of Proletarian-Revolutionary Authors

 


Primärliteratur

Bücher/Broschüren

Vom Urkommunismus bis zur proletarischen Revolution. Eine Skizze der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Erster Teil: Urkommunismus und Feudalismus. Berlin: Junge Garde 1922.

Die Wissenschaft der bürgerlichen Gesellschaft. Eine marxistische Untersuchung. Berlin: Malik 1922.

Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft. Von ihren Anfängen bis zur Schwelle der grossen Revolution. Wien: Malik 1924. (Reprint Rote Texte, Frankfurt 1972)

Das erwachende China. Ein Abriß der Geschichte und der gegenwärtigen Probleme Chinas. Wien: AGIS 1926. (Reprint Paco-Press Amsterdam 1971)

Schanghai – Kanton. Berlin: Vereinigung Internationale Verlags-Anstalten 1927.

Die ökonomische Bedeutung der agrikolen und industriellen Produktivkräfte Chinas. Stuttgart: W. Kohlhammer 1930. (= Diss., zugleich Kap. 1 von Wirtschaft und Gesellschaft Chinas)

Wirtschaft und Gesellschaft Chinas. Versuch zur wissenschaftlichen Analyse einer grossen asiatischen Gesellschaft. Erster Teil: Produktivkräfte, Produktions- und Zirkulationsprozess. Leipzig: C.L. Hirschfeld 1931. Reprint Frankfurt: Junius-Drucke o.J. (Zweiter Teil nur als unveröffentlichtes Typoskript im Nachlass)

New Light on Chinese Society: An Investigation of China´s Socio-economic Structure. New York: Institute of Pacific Relations 1938.

Mit Alfons Goldschmidt: De la revolucion Francesca a la comuna de Paris. La Habana: Editorial Paginas 1939.

Mit Feng Chia-sheng: History of Chinese Society Liao (907-1125). With the Assistance of John de Francis, Esther S. Goldfrank, Lea Kisselgoff, and Karl H. Menges. Philadelphia: The American Historical Society 1949. = Transactions of the American Philosophical Society New Series, Vol 36, 1946.


Mao Tse-tung: Liberator or Destroyer of the Chinese Peasants? New York: Free Trade Union Committee, American Federation of Labor 1955.

Oriental Despotism: A Comparative Study of Total Power. New Haven: Yale University Press 1957. Reprint New York: Vintage Books 1981. (deutsch: Die Orientalische Despotie. Eine vergleichende Untersuchung totaler Macht. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1977. Reprint Frankfurt: Ullstein 1981 mit einem Vorwort zur Taschenbuchausgabe)

From Marx to Mao: A Viewer´s Guide. Seattle: University of Washington Press 1960. (Telecourses)

Agriculture: A Key to the Understanding of Chinese Society, Past and Present. Canberra: Australian National University Press 1970.

Marxismus und Wirtschaftsgeschichte. Aufsätze. Frankfurt: Junius 1970. (= Raubdruck von Die natürlichen Ursachen der Wirtschaftsgeschichte und Geopolitik, geographischer Materialismus und Marxismus)

Zur Frage einer marxistischen Ästhetik. Abhandlung. Köln: Köln Kalk Verlag 1973.

Beiträge zur marxistischen Ästhetik. Hrsg. Von Andreas W. Mytzke. Berlin: Europäische Ideen 1977.


Aufsätze

Probleme der chinesischen Wirtschaftsgeschichte. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 58.1927,2. S. 289-335.

Vorwort. In: Tan Ping-schan: Entwicklungswege der chinesischen Revolution. Hamburg: Carl Hoym Nachfolger 1927. S. 5-10.

Geopolitik, geographischer Materialismus und Marxismus. In: Unter dem Banner des Marxismus 3.1929,1. S. 17-51; 4.  S. 485-522;  5.  S. 698-735.

Voraussetzungen und Grundelemente der chinesischen Landwirtschaft. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 61.1929,3. S. 566-607.

Die Grundlagen der chinesischen Arbeiterbewegung. In: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung 15.1930,2. S. 238-269.

Die Verdienste der Sowjetunion um wissenschaftliche Chinaforschung. In: Das neue Rußland 7.1930,7-8. S. 64-66.

Hegel über China. In: Unter dem Banner des Marxismus 5.1931,3. S. 346-362.

Wissen und Gesellschaft. Neuere deutsche Literatur zur „Wissenssoziologie“. In: Unter dem Banner des Marxismus 5.1931,1. S. 83-102

Die Entstehung des Staates nach Marx und Engels. Eine dogmengeschichtliche Skizze. In: Festschrift für Carl Grünberg zum 70. Geburtstag. Leipzig: C.L. Hirschfeld 1932. S. 538-551. Reprint Glashütten: D. Auvermann 1971. Auch in: Marxismus und Politik. Dokumente zur theoretischen Begründung revolutionärer Politik. Aus der Marxismus-Diskussion der zwanziger und dreißiger Jahre. Frankfurt: makol 1971. S. 478-488.

Die natürlichen Ursachen der Wirtschaftsgeschichte. In Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 67.1932,4, S. 466-492; 5 S. 579-609; 6 S. 711-731. (Reprint Rotdruck 1970)

The Foundations and Stages of Chinese Economic History. In: Zeitschrift für Sozialforschung 4.1935,1. S. 26-60.

Wirtschaftsgeschichtliche Grundlagen der Entwicklung der Familienautorität. In: Studien über Autorität und Familie.

Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Hrsg. von Max Horkheimer. Paris: Félix Alcan 1936. S. 473-522. (Reprint Junius-Drucke, Frankfurt o.J. in 2 Bänden)

Socio-economic Factors behind Far Eastern Politics. In: Amerasia 1.1937,1. S. 437-442

„Culture Is War“: Is the Bombing of Chinese Universities Caprice or Policy? In: Asia , April 1938. S. 216-219.

Die Theorie der orientalischen Gesellschaft. In: Zeitschrift für Sozialforschung 7.1938. S.90-122. (englisch: The Theory of Oriental Society. In: Morton J. Fried (Hrsg.): Readings in Anthropology. Bd. 2. Readings in Cultural Anthropology. New York: Thomas Y. Crowell 1959. S. 94-113.

Bericht über eine grössere Untersuchung der sozialökonomischen Struktur China. In: Zeitschrift für Sozialforschung 7.1938,1-2. S. 123-132.

Introduction. In: Chen Han-seng: Industrial Capital and Chinese Peasants: A Study of the Livelihood of Chinese Tobacco Cultivators. Shanghai: Kelly and Walsh 1939. S. IX-XXIII.

The Society of Prehistoric China. In: Studies in Philosophy and Social Science (zuvor Zeitschrift für Sozialforschung) 8.1939,1-2. S. 138-186.
Meteorological Records from the Divination Inscriptions of Shang. In: The Geographical review 30.1940,1. S. 110-131.

Mit Esther S. Goldfrank: Some Aspects of Pueblo Mythology and Society. In: Journal of American Folklore 56.1943,219. S. 17-30.

Chinese Society and the Dynasties of Conquest. In: Harley Farnsworth MacNair (Hrsg.): China. Berkeley: University of California Press 1946. S. 112-126.

Public Office in the Liao Dynasty and the Chinese Examination System. In: Harvard Journal of Asiatic Studies 10.1947,1. S. 13-40.

Mit Feng Chia-sheng: Religion under the Liao Dynasty. In: The Review of Religion 12.1948,4. S. 355-374.

How to Checkmate Stalin in Asia. In: Commentary 10.1950,4. S. 334-341.

Russia and Asia: Problems of Contemporary Area Studies and International Relations. In: World Politics 2.1950,4. S. 445-462.

The Influence of Leninism-Stalinism on China. In: The Annals of the American Academy of Political and Social Science 277.1951, September. S. 22-34. (deutsch: Mao und die Generallinie. In: Der Monat 4.1952, Februar. S. 498-507)

The New Policy for Asia. In: The New Leader, 19.2.1951. S. 15-18.
Oriental Despotism. In: Sociologus N.F. 3.1953,2. S. 96-109.

The Ruling Bureaucracy of Oriental Despotism: A Phenomenon That Paralyzed Marx. In: The Review of Politics 15.1953,3. S. 350-359.

The Historical Position of Communist China: Doctrine and Reality. In: The Review of Politics 16.1954,4. S. 463-474.

Development Aspects of Hydraulic Societies. In: Julian H. Steward u.a.: Irrigation Civilizations: A Comparative Study. Washington D.C.: Pan American Union 1955. S. 43-52.

Oriental Society in Transition: With Special Reference to Pre-communist and Communist China. In: The Far Eastern Quarterly 14.1955,4. S. 469-478.

Private Property in Simpler Hydraulic (“Oriental”) Societies. In: Sociologus N.F. 5.1955,1. S. 43-54.

General Character of the Society. Forced Labor. A Short History of Chinese Communism. In: Hellmut Wilhelm (Hrsg.), General Handbook on China. 2 Bde. New Haven: Human Relations Area Files 1956. S. 1-26, 777-816, 1122-1215.

Forced Labor in Communist China. In: Problems of Communism 5.1956,4. S. 34-42.

The Hydraulic Civilizations. In: William L. Thomas (Hrsg.): Man´s Role in Changing the Face of the Earth. Chicago: The University of Chicago Press 1956. S. 152-164.

Chinese Society: A Historical Survey. In: The Journal of Asian Studies 16.1957,3. S. 343-364. Revidierte Fassung: Imperial China – A „Complex“ Hydraulic (Oriental) Society. In: John Meskill (Hrsg.), The Pattern of Chinese History: Cycles, Development, or Stagnation? Boston: D.C. Heath 1965. S. 85-95.

Die Bauern. In: Joseph M. Bochenski/Gerhart Niemeyer (Hrsg.), Handbuch des Weltkommunismus. Freiburg: Karl Alber 1958. S. 421-472.

Class Structure and Total Power in Oriental Despotism. In: E. Stuart Kirby (Hrsg.): Contemporary China 3.1958-59. Hongkong: Hongkong University Press 1960. S. 1-10.

Food and Society in China and India. In: Iago Galdston (Hrsg.), Human Nutrition Historic and Scientific. New York: International Universities Press 1960. S. 61-77.

Glimpses of Mao´s Unhistory. In: National Review, August 27, 1960. S. 120-122.

The Marxist View of Russian Society and Revolution. In: World Politics 12.1960,4. S. 478-508.

A Stronger Oriental Despotism. In: The China Quarterly Nr. 1, 1960. S. 29-34.

The Russian and Chinese Revolutions: A Socio-historical Comparision. In: The Yearbook of World Affairs 15.1961. S. 41-66.

The Operational Ideas of the Communist Doctrine. In: Problems of Communism 10.1961,5. S. 30-36. (deutsch: Die Rolle der Theorie in der kommunistischen Politik. In: Geist und Tat 17.1962,3. S. 69-78)

Agrarian Problems and the Moscow-Peking Axis. In: Slavic Review 21.1962,4. S. 678-698.

The Marxist View of China. In: The China Quarterly Nr. 11 u. 12, 1962. S. 1-20, 154-169.

The Hereditary Privilege vs. Merit. In: Johanna M. Menzel (Hrsg.): The Chinese Civil Service: Career Open to Talent? Boston: D.C. Heath 1963. S. 34-66.

Russia and the East: A Comparision and Contrast. In: Slavic Review 22.1963,4. S. 627-643.

Some Remarks on Mao´s Handling of Concepts and Problems of Dialectics. In: Studies in Soviet Thought 2.1963,4. S. 251-269.

Ideas and the Power Structure. In: Wm. Theodore de Bary/Ainslie T. Embree (Hrsg.): Approaches to Asian Civilizations. New York: Columbia University Press 1964, S. 86-97.

The Chinese Red Guards and the „Lin Piao Line“. In: Free Trade Union News, January 1967. S. 4-5 (deutsch: Die Rote Garde und die “Lin-Piao-Linie”. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B20/67, 17.5.1967. S. 3-11).

Results and Problems of the Study of Oriental Despotism. In: The Journal of Asian Studies 28.1969,2. S. 357-365.

Marxism, Anarchism, and the New Left. In: Modern Age 14.1970,2. S. 114-128.

Social Revolution in China. In: Eugene Kamenka (Hrsg.), A World in Revolution? The University Lectures 1970. Canberra: The Australian National University 1970. S. 39-51.

Communist and Non-Communist Agrarian Systems, with Special Reference to the U.S.S.R. and Communist China: A Comparative Approach. In: W. A. Douglas Jackson (Hrsg.), Agrarian Policies in Communist and Non-Communist Countries. Seattle: University of Washington Press 1971. S. 3-60.

Irrigation Policy in Spain and Spanish America. In: A.R. Desai (Hrsg.), Essays on Modernization of Underdeveloped Societies. Bombay: Thacker & Co. 1971. S. 411-427.

Agrarian Policies and Problems in Communist China. In: Free Trade Union News, January 1972. S. 4-6.

The Hydraulic Approach to Pre-Spanish Mesoamerika. In: Frederick Johnson (Hrsg.), The Prehistory of the Tehuacan Valley. Vol. Four: Chronology and Irrigation. Austin: University of Texas Press 1972. S. 59-80.

Problems of Marxism and Relations between the East and the West. In: Bernard W. Eissenstatt (Hrsg.): The Soviet Union: The Seventies and Beyond. Lexington: D.C. Heath 1975. S. 15-67.

Einleitung zu Marx´ “Enthüllungen zur Geschichte der Diplomatie im 18. Jahrhundert“. In: Wittfogel 1981. S. XXIII-XCIII.


Herausgeberschaften

Sun Yat Sen. Aufzeichnungen eines chinesischen Revolutionärs. Herausgegeben und eingeleitet durch eine Darstellung der Entwicklung Sun Yat Sens und des Sun-Yat-Senismus von K.A. Wittfogel. Wien: Agis 1927

Mit Hermann Duncker und Alfons Goldschmidt, Marxistische Arbeiterschulung.  Kursus Politische Ökonomie. Kursus Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung. Berlin: Verlag für Literatur und Politik 1930.

Karl Marx Enthüllungen zur Geschichte der Diplomatie im 18. Jahrhundert. Frankfurt: Suhrkamp 1981.

 


Literarische Arbeiten


Der Krüppel. 1921.

 Übersicht über K.A. Wittfogels wissenschaftliche und literarische Schriften (1927).
Rote Soldaten. Politische Tragödie in 5 Akten. Berlin: Malik 1921.
Der Mann, der eine Idee hat. Erotisches Schauspiel in vier Akten. Berlin: Malik 1922.

Die Mutter. Der Flüchtling. Zwei Einakter. Berlin: Malik 1922.
Wer ist der Dümmste? Eine Frage an das Schicksal in einem Vorspiel und vier Akten. Berlin: Malik  1923.

Der Wolkenkratzer. Telephoneinakter. Berlin: Malik 1924.

Die spannenden Abenteuer des 12jährigen Freiheitshelden Antonio Mascaro im Bauernaufstand zu Mallorka. Die Verschwörung zu Palma. Der Kampf am Riff. Der Sturm bricht los. Antonio hebt die Hand gegen den König. Berlin: Neuer Deutscher Verlag 1924-1925.

Staatliches Konzentrationslager VII. Eine „Erziehungsanstalt“ im Dritten Reich. London: Malik 1936. Neuausgabe mit einem Nachwort von Joachim Radkau. Bremen: Edition Temmen 1991. (unter dem Pseudonym Klaus Hinrichs)

 


Debatten


Toynbee, Arnold J.: Oriental Despotism: A Comparative Study of Total Power. In: The American Political Science Review 52.1958,1., S. 195-198. (Rezension)

Replay to Arnold Toynbee. In: The American Political Science Review 52.1958,2. S. 502-506.

The Legend of „Maoism“. In: The China Quarterly Nr. 1, 1960, S. 72-86 u. Nr. 2, 1960 S. 16-34. (deutsch: Die Legende des“ Maoismus“. In: Peter J. Opitz (Hrsg.), Maoismus. Stuttgart: W. Kohlhammer 1972. S. 40-71)

Benjamin I. Schwartz, The Legend of the „Legend of Maoism“. In: The China Quarterly Nr. 2, 1960. S. 35-42.

Russia and the East: A Comparison and Contrast. In: Slavic Review 22.1963,4. S. 627-649.

Spuler, Bertold: Russia and Islam. In: Slavic Review 22.1963,4. S. 650-655.

Reply. In: Slavic Review 22.1963,4. S. 656-662.

 

Autobiographie

China und die osteurasische Kavallerie-Revolution. Sozial-historische Einsichten, gewonnen in Begegnungen mit Karl Heinrich Menges. Ein Beitrag zu Menges´ Biographie und eine Laudatio mit Fragmenten einer Autobiographie des Laudators. Wiesbaden: Otto Harrassowitz 1978.

Aus der Gründungszeit des Instituts für Sozialforschung. In: Bertram Schefold (Hrsg.), Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler in Frankfurt am Main. Marburg: Metropolis 1989. S. 49-53.

 
Sekundärliteratur


Fetscher, Iring: Asien im Lichte des Marxismus. Zu Karl Wittfogels Forschungen über die orientalische Despotie. In: Merkur 20.1966,3. S. 280-285.

Florath, Bernd: Die Entwicklung der Auffassungen Karl August Wittfogels über die Geschichte der asiatischen Welt. Ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit einer reaktionären Gesellschafts- und Geschichtstheorie. Diss. Berlin (Ost), Akademie der Wissenschaften der DDR 1987.

The Geographical Ideas of Karl Wittfogel. In: Antipode: A Radical Journal of Geography 17.1985,1.

Ishii, Tomoaki: Karl August Wittfogel and His Theory of Oriental Society. Shakai Hyouransha 2008. (japanisch)

Kössler, Reinhart: Karl August Wittfogel (1896-1988). Orientalische Despotie und mehrlinige Entwicklung. In: Zeitschrift für Entwicklungspolitik Nr. 21, 2005.

Mainz, Rolf: Die Thiniten: Eine altägyptische Eroberungszeit und Karl August Wittfogels Theorie der orientalischen Despotie. Münster: Lit 1993.

Marko, Kurt: Karl Marx als Deuter der Geschichte Rußlands – “entdeckt” von Karl August Wittfogel. In: Österreichische Osthefte 24.1982,3. S. 362-367.

Mote, F.W.: The Growth of Chinese Despotism: A Critique of Wittfogel´s Theory of Oriental despotism as Applied to China. In: Oriens Extremus 8.1961,1. S. 1-41.

Pulleyblank, E.G.: Karl A. Wittfogel, Oriental Despotism. In: Journal of the Economic and Social History of the Orient 1.1958,3. S. 351-353. (Rezension)

Radkau, Joachim: der Emigrant als Warner und Renegat. Karl August Wittfogels Dämonisierung der „asiatischen Produktionsweise“. In: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 1.1983. S. 73-94.

Senghaas, Dieter: Wittfogel redivivus. In: Leviathan 8.1980,1. S. 133-141.

Ulmen, Gary S.: Wittfogel´s Science of Society. In: Telos Nr. 24, 1975. S. 81-114.

Ulmen, Gary L.: The Science of Society: Toward an Understanding of the Life and Work of Karl August Wittfogel. Den Haag: Mouton 1978.

Ulmen, Gary L.: Vorwort. Über Wittfolgels Weg zur Marxschen Auffassung Russland. In: Wittfogel 1981. S. I-XXI.

Witzens, Udo: Kritik der Thesen Karl A. Wittfogels über den Orientalischen Despotismus mit besonderer Berücksichtigung des historischen singhalesischen Therraväda-Buddhismus. Diss. Heidelberg 2000. Online unter http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/1937/

Wu Dakun: Karl A. Wittfogel´s Oriental Despotism. In: Social Sciences in China 4.1983,2. S. 213-225.

 

Festschrift

Ulmen, Gary L. (Hrsg.): Essays in Honour of Karl August Wittfogel. Den Haag: Mouton 1978. 

 
Interviews/Gespräche/Anhörungen

Hearings before the Subcommittee to Investigate the Administration of the Internal Security Act and Other Internal Security Laws of the Committee on the Judiciary United States Senate. Eighty-Second Congress, First Session on the Institute of Pacific Relations. Part 1. July 25; 26; 31 August 2 and 7, 1951. Washington D.C.: United States Government Printing Office 1951. Darin: Wittfogel, Dr. Karl August S. 273-341.

Keil, Helmut (Hrsg.), Sind oder waren Sie Mitglied? Verhörprotokolle über unamerikanische Aktivitäten 1947-1956. Reinbek: Rowohlt 1979.
Vom Versagen der Linken. Ein ZEIT-Gespräch mit Karl August Wittfogel von Fritz J. Raddatz. In: Die ZEIT vom 2.3.1979. S. 46-47.

Die hydraulische Gesellschaft und das Gespenst der asiatischen Restauration. Gespräch mit Karl August Wittfogel. In: Die Zerstörung einer Zukunft. Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern. Aufgezeichnet von Mathias Greffrath. Reinbek: Rowohlt 1979. S. 299-346.

Conversations with Wittfogel by Matthias Greffrath, Fritz J. Radatz, and Michel Korzec. In: Telos Nr. 43, 1980. S. 143-174

 
Zeitungsartikel

Greffrath, Mathias, Jeder anständige Mensch muß kämpfen. Außenseiter, Unperson: ein Portrait des Soziologen und Historikers Karl August Wittfogel. In: Die Zeit vom 12.9.1986. S. 50.

Riese, Hans-Peter, Marschiert die Sowjetunion nach Westen? Kommunismus und Pluralität. Eine Diskussion zwischen Wittfogel, Bahro und Dutschke in Düsseldorf. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.11.1979.

Rühle, Jürgen, Leibhaftig aufgetaucht aus der Legende. Karl August Wittfogel in Düsseldorf. In: Deutschland Archiv 12.1979,12. S. 1239-1241.

Zehm, Günter, Die gloriose Wiederkehr des  August Wittfogel. In: Die Welt vom 16.11.1979.

 

Zum Weiterlesen

Jay, Martin: The Dialectical Imagination: A History of the Frankfurt School and the Institute of Social Research 1923-1950. Boston 1973.

Radkau, Joachim: Die deutsche Emigration in den USA. Ihr Einfluß auf die amerikanische Europapolitik 1933-1945. Düsseldorf: Bertelsmann Universitätsverlag 1971.

Wiggershaus, Rolf: Die Frankfurter Schule. Geschichte. Theoretische Entwicklung. Politische Bedeutung. München: dtv 1988.


Sonstiges

Ulmen, Gary L.: Chronological Bibliography of the Published Writings of Karl August Wittfogel 1917-1977. In: Ulmen 1978. S. 509-523.

Der Nachlaß von Wittfogel wird im Archiv der Hoover Institution der Stanford University verwahrt. Eine Bestandsaufnahme der Materialien gibt Linda Bernard/Katherine Reynolds, Karl August Wittfogel: A Register of His Papers in the Hoover Institution Archives. Stanford: Hoover Institution 1992.

Die "collected papers" der Jahre 1939-1970 sind archiviert in der Bibiliothek der University of Washington und einsehbar unter: http://www.worldcat.org/oclc/28409307&referer=brief_results

 
UM